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Wildcat-Zirkular 32, Dezember 1996

Malaysia

Mallacca: Die Regierung hat ausländische Low-Tech-Firmen gebeten, ihre hiesigen Betriebe unverzüglich zu schließen, falls sie nicht investieren können. Der stellvertretende Premierminister Anwar sagte, freigesetzte Arbeiter würden durch andere, von Arbeitskräftemangel betroffene Firmen absorbiert. 1,5 Millionen Gastarbeiter im Land bewiesen die Existenz von genügend freien Stellen für Einheimische. Es sei falsch, die Schließung einer Fabrik als Problem zu bezeichnen, wenn zur selben Zeit viele neue aufmachen.

Damit kommentierte er die Entlassung von 420 Arbeitern bei Shell in Sarawak. Der Konzern war von eskalierenden Verwaltungskosten zur Verschlankung und Restrukturierung gezwungen worden. Der Konzern stellte fest, die Maßnahmen seien nicht auf Sarawak beschränkt, sondern stünden im Zusammenhang mit globalen Kürzungen.

Anwar wurde auf Medienberichte angesprochen, in denen aus dieser Entwicklung eine sinkende Wachstumsrate abgeleitet wird. Er antwortete, daß die Berechnung der Wirtschaftsentwicklung nicht nur auf einem Aspekt beruht. "In unserer Situation, in der die Arbeiter an Orte wechseln, an denen ihre qualifizierte Arbeitskraft benötigt wird ... ist das ein Fortschritt," sagte er.

aus: The Star, Malaysia, 11. September 96

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