wildcat.zirkular
 

Wildcat-Zirkular 32, Dezember 1996

Zimbabwe

Streik der GesundheitsarbeiterInnen

Der Streik der Krankenschwestern und Jungärzte ging am 18. November in die vierte Woche. Mehr als 10000 GesundheitsarbeiterInnen fordern 30%ige Lohnerhöhung, Wiedereinführung der Jahresendgratifikation und bessere Sozialleistungen. Der Streik begann am 28. Oktober nachdem die Regierung wortbrüchig geworden war. Nach einem Streik eines Großteils des öffentlichen Dienstes hatte sie Wiederaufnahme der Verhandlungen zugesagt, dieses Versprechen aber nicht eingehalten. Größere Krankenhäuser haben den Betrieb eingestellt.

Die Partei des Präsidenten Robert Mugabe (Zimbabwe African National Union - Patriotic Front) reagierte mit Entlassungen und Einschränkung demokratischer Rechte. Allen Streikenden wurde gekündigt und die Streikführer verhaftet, allerdings von den Gerichten freigesprochen.

Für den 11. November wurde zum nationalen Protesttag gegen Mugabes Umgang mit dem Streik aufgerufen. Initiatoren waren Gewerkschaftsdachverband, Kirchenrat und Menschenrechtsorganisationen. Die Regierung verbot den Protest und verteilte Aufstandsbekämpfungspolizei an strategischen Stellen der Hauptstadt Harare.

Um die Demonstration aufzulösen ging die Polizei sogleich mit Tränengas und Schlagstöcken vor. Als Antwort auf diese brutale Behandlung rief der Gewerkschaftsdachverband zu einem zweitägigen Generalstreik am 12. und 13. November auf. Mugabe selbst verärgerte die Arbeiter, weil er während der Auseinandersetzung zum Welternährungsgipfel nach Rom fliegen wollte. Die Techniker von Air Zimbabwe weigerten sich deshalb, das zu diesem Zweck gecharterte Flugzeug zu warten.

aus: Green Left Weekly, 24. November 96

Ghana

Arbeiter bestreiken deutsche Baufirma

Am 5. November demonstrierten streikende Arbeiter, die für die deutsche Baufirma Bilfinger & Berger arbeiten, in Accra, Ghana. Sie wollten ihrer Forderung nach Lohnerhöhung Nachdruck zu verleihen. Die Polizei schoß auf die Arbeiter, wobei fünf verletzt wurden. Gewerkschaftsführer Dan Ofosu sagte zu Reportern, daß vier der fünf Verletzten ins Krankenhaus eingewiesen wurden. Einer konnte nach ambulanter Behandlung gehen.

aus: Workers World News Service

  [Startseite] [Archiv] [Bestellen] [Kontakt]